Mit Licht Stahl produzieren. Mit Schlamm heizen. Und mit Chips CO2 einsparen. Geht denn das? JA! Das sind nur ein paar Beispiele von steirischen Unternehmen, die neue Wege gehen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
GreenTecSteel der voestalpine Stahl Donawitz GmbH
Wie man mit Licht Stahl produziert
Um die Temperaturen zu erreichen, die für die Weiterverarbeitung von Eisenerz zu Roheisen und weiter zu Stahl erforderlich sind, werden traditionell Koks und Erdgas verwendet. Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion, also der Wegfall dieser fossilen Energieträger, ist daher ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes.
Der Weg, den die voestalpine AG einschlägt, ist die schrittweise Erhöhung des Einsatzes von grünem Strom und grünem Wasserstoff in der Stahlerzeugung, um so bis 2050 gänzlich CO2-neutral zu produzieren. Als Zwischenziel sollen bis 2030 die CO2-Emissionen bereits um 30 % gesenkt werden. Das entspricht einer Einsparung von 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. Dafür gehen 2027 in Linz und Leoben/Donawitz je ein Elektrolichtbogenofen in Betrieb.

Neben der laufenden Erforschung neuer Verfahren in der Stahl-, aber auch in der Wasserstofferzeugung bereitet die voestalpine AG schon jetzt ihre Mitarbeiter:innen auf das zukünftig benötigte Fachwissen vor: Das Personal für die Bedienung der neuen Anlagen wird bereits ab dem kommenden Jahr ausgebildet: Dann machen sich die ersten Lehrlinge mit den Grundlagen der Elektrolichtbogenöfen vertraut.
Detailinformationen zu greentecsteel: https://www.voestalpine.com/greentecsteel/de
Lehrberufe im Betrieb:
Bürokaufmann/Bürokauffrau, Elektrotechnik – Anlagen- und Betriebstechnik, Elektrotechniker:in – Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Finanz- und Rechnungswesenassist:in, Metalltechniker;in – Maschinenbautechnik, Metalltechniker:in – Schweißtechnik, Metalltechniker:in – Zerspanungstechnik, Metallurgie und Umformtechnik
Name: voestalpine Stahl Donawitz GmbH | Branche: Stahlerzeugung| Standort: Leoben/Donawitz | Mitarbeiter:innen in der Steiermark: 1.620 | Mitarbeiter:innen weltweit: 41.400 |
Energiespar-Chips von Infineon Austria
Mikrochips: CO2 Ersparnis & Naturfaser
Infineon Austria produziert Mikrochips, die weltweit im Einsatz sind. Die Halbleitertechnik ist mitverantwortlich für den Energieverbrauch digitaler Geräte. Die neueste Halbleitergeneration von Infineon halbiert die Energieverluste dieser Chips. Die Energiesparchips von Infineon finden sich in über 50% aller Rechenzentren der Welt, bei den Top-10-Herstellern von Windkraft- und Solaranlagen und in 15 der 20 weltweit meistverkauften Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeugen. Die so erreichte CO2-Ersparnis, gerechnet über die Gesamtlebenszeit der Chips, die 2018 im Raum Südösterreich gefertigt wurden, entspricht rund dem vierfachen Wert aller PKW-Emissionen pro Jahr in Österreich.

Um den CO2-Fußabdruck von Computerchips weiter zu verringern, arbeitet Infineon an Leiterplatten, die aus Naturfasern hergestellt werden. Die organische Struktur ist von einem ungiftigen Polymer umschlossen, das sich in heißem Wasser auflöst und nur kompostierbares organisches Material zurücklässt. Auf diese Weise wird Leiterplattenabfall vermieden und die auf den Leiterplatten verlöteten elektronischen Bauteile können wiederverwertet werden.
Name: Infineon Technologies Austria | Branche: Elektronik | Standorte: Graz, Villach, Linz, Wien | Mitarbeiter:innen in der Steiermark: 517 | Mitarbeiter:innen weltweit: 56.200 | www.infineon.com/austria
Grüner Ladenbau von umdasch
Wiederbefüllen statt entsorgen
umdasch aus Leibnitz ist ein Spezialist für die Ausstattung von Geschäften (Ladenbau), der mit eigenen Konzepten ein nachhaltiges Einkaufen im Lebensmittelhandel fördert. umdasch hat wiederbefüllbare Systeme für den Verkauf von Produkten wie Waschmittel, Frostschutz, etc. entwickelt. Damit wird die Zahl der Wegwerf-Plastikflaschen reduziert. Laut umdasch haben Hochrechnungen gezeigt, dass alleine in Österreich jährlich 1.500 LKW-Ladungen Plastikflaschen wegfallen würden, wenn nur eine einzige Waschmittelmarke ausschließlich über Wiederbefüllungsanlagen verkauft werden würde. Mit dem „Solid Dispenser“ ist es möglich, auch das Trockensortiment wie Nudeln, Mehl oder Zucker nachhaltig einzukaufen. Das Design kann je nach Kundenwunsch angepasst werden und lässt sich einfach in das Ladenkonzept integrieren.
Lehrberufe im Betrieb:
Betriebslogistikkaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, Konstrukteur:in, Mechatroniker:in, Metalltechniker:in, Oberflächentechniker:in, Technische Zeichner:in, Tischler:in, Tischlereitechniker:in
Name: umdasch Store Makers Leibnitz | Branche: Metallerzeugung und -verarbeitung | Mitarbeiter:innen in der Steiermark: 550 | Mitarbeiter:innen –weltweit: 1500 | Lehrlinge Steiermark: 30 | www.umdasch.com
- Spannendes Hintergrundwissen:
Wir geben Antworten auf zentrale Fragen, wie z. B. „Warum brauchen wir eine Energiewende und wie kriegen wir das hin? - Aktuelles Expert:innengespräch:
Zwei ausgewiesene Experten der Energie- und Klimapolitik erklären, warum das kleine Österreich bei diesem Thema ganz vorne mit dabei ist, und Großes bewirken kann. Auch wir sind angesprochen… - „My job“-Videoclips:
Junge Menschen im beruflichen Spotlight und wie sie ihren ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. - Das rätselhafte Ding – wer kennt die Lösung?
Ein Gegenstand aus der unternehmerischen Praxis, für uns im Alltag nicht mehr wegzudenken. Physikalische und chemische Grundkenntnisse sind gefragt, immer und überall…