Treibhausgase, Effizienz und die Wirtschaft

Hintergrundinformationen zum Thema: Klima und Energieeffizienz - Unser Beitrag zum Klimaschutz
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Ob Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft: Alle sind sich einig, dass die Welt den Ausstoß an Treibhausgasen deutlich reduzieren muss, um den bereits einsetzenden Klimawandel wenigstens abbremsen zu können.

Österreich verursacht zwar nur 0,2 % des globalen CO²-Ausstoßes, kann aber dennoch einen Beitrag leisten der größer ist, als einfach nur selbst CO² einzusparen. Möglich ist dies, weil die österreichische sowie die steirische Wirtschaft über die besten Voraussetzungen verfügt, mithilfe von Innovation, Technologie und Effizienz klimafreundliche Produktionsweisen und Produkte in die Welt hinauszutragen.

Beispielhaftes Europa

Die Stromproduzenten in der EU haben ihren CO²-Ausstoß zwischen 1990 und 2015 um 25 % verringert, die Industrie um 38 %. Die weltweiten CO²-Emissionen haben sich hingegen von 1960 bis 2018 von 9,4 Gigatonnen auf 37,7 Gigatonnen CO² vervierfacht. Wenn man auch Asien, Indien und Afrika zugesteht, sich wirtschaft­lich weiterzuentwickeln, dann sind u. a. europäische, österreichische und steirische Technologien die entscheidenden Faktoren, um diese Entwicklung mit CO²-Zielen in Einklang zu bringen.

Die Steiermark als Vorreiter

Die steirischen Industrieunternehmen gehören dabei heute schon zu den energieeffizientesten und umweltfreundlichsten der Welt. Die steirische Industrie, die in die ganze Welt exportiert, ist gemeinsam mit der heimischen Energiewirtschaft in vielen Bereichen technologischer Vorreiter. Das Zusammenspiel aus Wirtschaft, Wissen­schaft und Politik beweist, dass Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit nicht im Widerspruch zur Sicherung von Beschäfti­gung, Wachstum, Wohlstand und sozialer Sicherheit stehen müssen.

Wussten Sie, dass beispielsweise …

… 20 % des globalen, grünen Stroms ein steirisches Herz hat? (Anm.: das entspricht dem gesamten Strom­bedarf Indiens)

… steirische Umwelttechnologien 2017 über 550 Megatonnen CO² Emissionen eingespart haben? (Anm.: das entspricht in etwa den Emis­sionen Kanadas)

… mit Biomasse und Solaranlagen aus der Steiermark so viel grüne Wärme und Kälte erzeugt wird, wie die gesamte Fern­wärme Deutschlands benötigt?

Die Bedeutung von Energieeffizienz und Innovation

Treibhausgase zu reduzieren führt vor allem über diese zwei Wege: Die Verringerung des Energieverbrauchs und die Abkehr von fossilen Energieträgern. Der beste Weg zur Klimafreundlichkeit führt über den Weg effizienterer Energienutzung – also gleicher Output bei geringerem Input. Die Abkehr von fossilen Energieträgern wiederum ist nur durch Innovation möglich.

Warum sich Kompromisse lohnen!

Wenn der Druck auf Unternehmen, in Umweltschutz zu investieren, zu groß bzw. zu kostspielig wird, besteht die Gefahr, dass Unternehmen ihren Standort in andere Länder mit niedrigeren und damit günstigeren Auflagen verlagern. Das würde zwar die österreichische CO²-Bilanz verschönern, wäre aber zum Nachteil des globalen Klimas.

Global gesehen ist es klimaschonender, eine Energie- und CO²-intensive Produktion in Österreich zu halten und zu stärken, anstatt sie auszulagern, da aufgrund der hohen Effizienz und der fortschrittlichen Technologien so global deutlich weniger Treibhausgase emittiert werden.

Zum Vergleich:

Produktion von 1 t Zement (2018)

USA 760 kg CO²

Österreich 530 kg CO²

F&E-Quote Steiermark

Die Steiermark ist ein F&E-Land – in Summe wurden 2017 über 2,3 Milliarden Euro investiert. Umgelegt auf die F&E-Quote lag die Steiermark 2017 bei 4,91 % des BRP (nach zuletzt 5,12 %). Sie verfügt über die mit Abstand höchste F&E-Quote unter den österreichischen Bundesländern, und liegt auch im europäischen Vergleich ganz weit vorne.

CO²-Verursacher

Der Anteil von Informations- und Kom­munikationstechnologien am globalen CO²-Ausstoß liegt mit 3,7 % doppelt so hoch wie der Anteil der zivilen Luftfahrt. Auch eine Suchanfrage bei Google verur­sacht CO²-Emissionen: und zwar in etwa 0,2 Gramm CO². Bedenkt man, dass Google pro Tag rund 3,5 Milliarden Suchanfragen verar­beitet (Wert für 2018), kommt hier, so oder so, eine beträchtliche Menge zusammen.

Quelle: The Shift Project, Frankreich

Coole Alternative

Bei einer vollständigen Dekarbonisierung der österreichischen Stahlproduktion müsste zusätzlicher Strom aus erneuerbaren Energieträgern in der Größenordnung der dreifachen jährlichen Stromproduktion aller Donaukraftwerke erzeugt werden. Ein alternativer Weg führt über Wasserstoff als Energieträger. Die derzeit weltgrößte Pilotanlage zur CO²-freien Herstellung von Wasserstoff wurde erfolgreich von der voestalpine am Standort Linz in Betrieb genommen.

Erfolgreiche Öko-Projekte

SAURER REGEN UND WALDSTERBEN

Das „Waldsterben“ war eines der ersten großen Umweltthemen der Zivilgesellschaft in den 80er-Jahren. Ursache war der „saure Regen“ – mit schwefeligen und salpetrigen Säuren verunreinigte Niederschläge. Die Säuren bilden sich auf Basis von Schwefeldioxid aus der Verbrennung von Erdölprodukten und Kohle, die Stickstoffoxide als Basis für die Salpetersäure stammen hauptsächlich aus dem Kfz-Verkehr. Durch Investitionen in Filteranlagen und schwefelärmere Brennstoffe gingen die SO²-Emissionen von 1980 bis ins Jahr 2000 von 385.000 Tonnen auf 41.000 Tonnen zurück.

(Quelle: Smidt, Bundesamt und Forschungszentrum für Wald, 2003)

ALLNEX: WASSERLÖSLICHE LACKE

Damit aus flüssigen Lacken eine feste Farbschicht wird, braucht es Lösungsmittel, die beim Trocknen der Lackschicht verdampfen. Schon in den 40-er Jahren entwickelte das steirische Unternehmen Vianova – heute Allnex – als erstes Unterneh­men weltweit, wasserlösliche Lacke. Heute sind nahezu 90 % der von Allnex in Österreich produzierten Lacke wasserlöslich – das heißt, beim Auftrocknen wird nur Wasser statt schädlicher Lösungsmittel freigesetzt und damit Mensch und Umwelt geschont.

Name: Allnex Austria GmbH | Branche: Chemische Industrie

www.allnex.com

TREIBHAUSGASE UND KÜHLSCHRÄNKE

In der Stratosphäre, einer Schicht unserer Atmosphäre in der Höhe von 15 bis 50 km, liegt die Ozonschicht. Ozon ist ein Gas auf Basis von Sauerstoff, das für Menschen und Tiere zwar giftig ist, in der Atmosphäre aber eine Schutzschicht gegen ultra­violette Sonnenstrahlung bildet, die für Hautkrebs verantwortlich ist. Anfang der 80er-Jahre stellte man fest, dass die Ozonschicht rasant dünner wurde, über der Antarktis tat sich ein riesiges Ozonloch auf. Ursache: ozonschädliche Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die unter anderem als Kühlmittel in Kühlschränken und Treibgas in Spraydosen in Verwendung waren. Seit 2010 sind FCKWs verboten, die Ozonschicht hat sich weitgehend erholt. AHT in Rottenmann, Weltmarktführer für gewerbliche Kühl- und Tiefkühlgeräte, produzierte die ersten völlig FCKW-freien Geräte.

Name: AHT Cooling Systems GmbH | Branche: Elektro, Elektronik

www.aht.at


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(Quelle: Smidt, Bundesamt und Forschungszentrum für Wald, 2003)

ALLNEX: WASSERLÖSLICHE LACKE
Damit aus flüssigen Lacken eine feste Farbschicht wird, braucht es Lösungsmittel, die beim Trocknen der Lackschicht verdampfen. Schon in den 40-er Jahren entwickelte das steirische Unternehmen Vianova – heute Allnex, als erstes Unterneh¬men weltweit – wasserlösliche Lacke. Heute sind nahezu 90 % der von Allnex in Österreich produzierten Lacke wasserlöslich – das heißt, beim Auftrocknen wird nur Wasser statt schädlicher Lösungsmittel freigesetzt und damit Mensch und Umwelt geschont.
Name: Allnex Austria GmbH | Branche: Chemische Industrie
MA – Stmk: ca. 380 | MA – Welt: ca. 4.000
www.allnex.com

TREIBHAUSGASE UND KÜHLSCHRÄNKE
In der Stratosphäre, einer Schicht unserer Atmosphäre in der Höhe von 15 bis 50 km, liegt die Ozonschicht. Ozon ist ein Gas auf Basis von Sauerstoff, das für Menschen und Tiere zwar giftig ist, in der Atmosphäre aber eine Schutzschicht gegen ultra¬violette Sonnenstrahlung bildet, die für Hautkrebs verantwortlich ist. Anfang der 80er-Jahre stellte man fest, dass die Ozonschicht rasant dünner wurde, über der Antarktis tat sich ein riesiges Ozonloch auf. Ursache: ozonschädliche Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die unter anderem als Kühlmittel in Kühlschränken und Treibgas in Spraydosen in Verwendung waren. Seit 2010 sind FCKWs verboten, die Ozonschicht hat sich weitgehend erholt. AHT in Rottenmann, Weltmarktführer für gewerbliche Kühl- und Tiefkühlgeräte, produzierte die ersten völlig FCKW-freien Geräte.
Name: AHT Cooling Systems GmbH | Branche: Elektro, Elektronik
MA – Stmk: 650 | MA – Welt: 900
www.aht.at

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