DI Barbara Kavsek

Auf meiner Visitenkarte steht…
Head of Research Group „Bio Sensors“ (Leiterin der Forschungsgruppe „Biosensoren“),
Siemens AG Österreich, Graz/Wien
Das heißt:
Ich leite eine Forschungsgruppe innerhalb der Siemens AG Österreich, die sich mit Sensortechnologie beschäftigt. Konkret heißt das, mein Team und ich erforschen Sensoren (Fühler) in biologischen Prozessen. Wir arbeiten an Lösungen, wie solche Prozesse lückenlos überwacht werden können (pH-Wert, Temperatur usw.) und somit die Qualität des Produktes kontrolliert wird. Ein weit bekanntes praktisches Beispiel dafür ist das Bierbrauen, bei dem der Gärungsprozess lückenlos überwacht werden kann und der Braumeister jederzeit über die Qualität des Bieres Bescheid weiß.
Ein weiteres Thema ist die Arbeit mit echten Biosensoren. Das sind echte, lebende Zellen, an denen man Reaktionen auf Änderungen misst, d.h. die Zelle ist der Sensor. Sie kommen beispielsweise in der Medizintechnik zum Einsatz.
Die Aufgabe meines Teams ist es Wege zu finden, wie das von uns Erforschte langfristig in der industriellen Produktion eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse unserer Arbeit in Form von Automatisierungstechnik- und Softwareanwendungen (Anlagen und Computerprogramme) kommen anderen Abteilungen der Siemens AG, Forschungspartnern und Kunden (meist andere Industriebetriebe) zu gute.
Die drei wichtigsten Utensilien für meine tägliche Arbeit sind:
– Laptop – alle statistischen Auswertungen laufen über den Rechner, Dokumentationen, Reports und E-Mails verfasse ich am Laptop.
– Mobiltelefon und Headset – Kommunikation mit Kolleg_innen, Forschungspartner_innen und Kunden ist das Um und Auf.
– Labor – keine Forschung ohne Labor.
Mein „typischer“ Arbeitstag:
Einen „typischen“ Arbeitstag gibt es für mich nicht. Jeder Tag hat andere Herausforderungen. Ich stimme mich laufend mit Forschungspartner_innen ab und dazu gibt es regelmäßige Meetings, dann verbringe ich natürlich auch Zeit im Labor und ich koordiniere interne Projekte als Projektmanagerin.
An meinem Beruf fasziniert mich, dass…
… ich mich immer wieder mit neuen Inhalten beschäftigen kann und innovative, noch nie dagewesene Lösungen (er)finde.
… ich sehr vernetzt arbeiten kann. Ohne Austausch mit Forschungspartner_innen, Kolleg_innen und Partner_innen ist Forschung nicht möglich.
Diese Charaktereigenschaften braucht man in meinem Beruf unbedingt:
In einer Forschungsgruppe muss man Teamplayer sein, sich auf neue Situationen einstellen können und bereit sein, sich ständig in neue Themen einzuarbeiten. Damit das geht, muss man in seinem Fachgebiet ein Experte sein.
Diese Erfindung hätte ich gerne gemacht bzw. würde ich gerne machen:
Im Laufe meiner Arbeit habe ich schon einige „Erfindungen“ gemacht. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir mittlerweile mit Hilfe der Blutbildparameter von Siemensgeräten das Krankheitsbild von Malaria erkennen können.
Meine Ausbildung:
Ich habe das neusprachliche Gymnasium Sacré-Coeur in Wien besucht und habe dann an der Technischen Universität Wien „Technische Mathematik“ studiert. Im Rahmen des Studiums habe ich mich auf Statistik spezialisiert. Bevor ich mich bei Siemens mit Biosensoren beschäftigt habe, war ich für Siemens in der Geschäftsprozessanalyse und der Softwareentwicklung tätig und ich habe in der Wertpapierabteilung der Österreichischen Nationalbank gearbeitet.
Mein liebstes Fach in der Schule:
Ich bin ein neugieriger Mensch und mich hat alles interessiert, im speziellen Mathematik.
Mein Berufswunsch als Teenager:
Konkreten Berufswunsch hatte ich keinen. Ich wusste aber, ich will technische Probleme lösen und in direktem Kontakt mit Kunden sein.
Meinem jungen „ich“ würde ich raten:
Hmm. Mach weiter so und erhalte dir deine Neugierde. Im Nachhinein betrachtet bin ich froh über meine breit gefächerte Ausbildung – von Sprachen über Philosophie und Naturwissenschaften war alles enthalten.
Meine Berufsentscheidung entscheidend beeinflusst hat…
…meine Verwandtschaft. Die technischen Berufe meiner Verwandten haben mich immer fasziniert und so ist der Entschluss mich in Richtung Naturwissenschaften und Technik zu orientieren in mir selbst gereift.