Mario Koroschetz

Auf meiner Visitenkarte steht…
Prüfstandstechniker für Abgasnachbehandlung
Das heißt:
Ich bin im Bereich der Prüfstandsentwicklung für die Konstruktion und den Zusammenbau von Testaufbauten zuständig. Das heißt, ich entwickle Testumgebungen, die es ermöglichen, die chemischen Eigenschaften von Katalysatoren zu untersuchen. Der Prototyp ist das erste Produkt, das gebaut wird – und so bin ich mit meinen Kollegen gefordert, mit jeder Menge Kreativität neue Ideen zu verwirklichen. Nachdem wir gemeinsam erste Skizzen angefertigt haben, ist es meine Aufgabe, das entworfene Konzept zu konstruieren (also zu zeichnen und zu berechnen), einzelne Teile dafür anzufertigen (Metallbearbeitung), um damit eine neue Testumgebung aufzubauen. Nach dem Verdrahten von Temperatur‐ und Druckmessstellen werden diese in der Software definiert. Mit unseren Entwicklungen tragen wir z.B. dazu bei, dass in Asien die von Autos ausgestoßene Luft sauberer ist als jene, die beim Fahren angesaugt wird.
AVL ist das weltweit größte, unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen (Hybrid, Verbrennungsmotoren, Getriebe, Elektromotoren, Batterien und Software) für PKW, LKW und Großmotoren.
Die drei wichtigsten Utensilien für meine tägliche Arbeit sind:
- Papier und Bleistift – im Prototypenbau ist es notwendig, neue Wege zu gehen. Handgezeichnete Skizzen sind das Ergebnis des kreativen Prozesses und Ausgangspunkt für alle weiteren Arbeitsschritte.
- PC – sowohl die Konstruktion von Bauteilen als auch die Kommunikation (Emails) und Auftragsvergabe an andere erfolgt am Computer.
- Drehbank, Fräsmaschine, Schweißgerät – um die zuvor gezeichneten Teile fertigen zu können, brauche ich maschinelle Unterstützung.
Mein „typischer“ Arbeitstag:
Bei AVL haben viele eine Gleitzeitregelung – ich auch. Das heißt, wir können uns die Zeit eigenverantwortlich – je nach Auslastung – einteilen. Was ich an meinem Beruf sehr schätze, ist, dass es so etwas wie einen typischen Arbeitstag nicht gibt. Da wir immer an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten, die oft über mehrere Monate laufen, sind wir immer mit allen Phasen der Projektarbeit beschäftigt. Eine gute Planung ist zwar zeitintensiv, spart aber viel Arbeit im Nachhinein. Auf die Konstruktion folgen der Aufbau, die Messung und schließlich die Interpretation der Ergebnisse. Abschließend werden Verbesserungsmöglichkeiten im Team diskutiert.
An meinem Beruf fasziniert mich, dass…
… meine Entwicklungsarbeit maßgeblich in zukunftsträchtige Innovationen einfließt.
…durch die kundennahe Forschungsarbeit ein riesiges Netzwerk an interessanten Kontakten entsteht.
Diese Charaktereigenschaften braucht man in meinem Beruf unbedingt:
- Entscheidungsfähigkeit – unerwartete Situationen, die den geplanten Projektverlauf gefährden, verlangen schnelle Entscheidungen.
- Vertrauen – Im Prototypenbau beschäftigen wir uns mit teilweise noch unveröffentlichten Entwicklungen. Das erfordert Vertrauen vom Unternehmen, aber auch vom Kunden.
- Lernbereitschaft/Ehrgeiz – in einem Job wie dem meinen lautet die Devise „Keep on learning“. Das ist die Voraussetzung, um Ziele konsequent verfolgen und auch umsetzen zu können.
Was zwar nicht unter die „Charaktereigenschaften“ fällt, aber für meinen Beruf trotzdem extrem wichtig ist, sind: Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Motivation. Wege neu zu denken, das Gespür dafür, wann welche Informationen, wo und über welchen Kanal kommunizieren werden sollten und die tägliche Motivation, interessante Projekte zu begleiten, führen zum Erfolg.
Diese Erfindung hätte ich gerne gemacht bzw. würde ich gerne machen:
Meine Liebe zu Schokolade und gutem Essen bescherte mir schon so manches Wunder. Daher wäre meine Erfindung der Schokoriegel, der den Sixpack bringt
Meine Ausbildung:
Nach fünf Jahren Gymnasium und zwei Jahren an der HTL entschloss ich mich, eine Lehre zum Metalltechniker bei der AVL zu absolvieren. Es war mir von Anfang an wichtig, dass mein zukünftiger Ausbildungsbetrieb seine Mitarbeiter_innen fördert ABER auch fordert! Bei der Auswahl des Lehrbetriebes war die aktive Unterstützung bei der Berufsmatura eines der wichtigsten Kriterien. Nach 3,5 Jahren Ausbildung, inklusive einem einmonatigen Auslandsaufenthalt in England im Rahmen der Lehre und der erfolgreich abgeschlossenen Matura, fragte ich mich: und jetzt? Ich habe mich für ein berufsbegleitendes Studium „Innovationsmanagement“ an der FH Campus02 entschieden. Die Möglichkeit, Technik, Ökonomie und Kreativität in einem Lehrgang studieren zu können, begeistert mich.
Mein liebstes Fach in der Schule:
„Informatik“ hat mir sowohl an der HTL als auch im Gymnasium am meisten Spaß gemacht. Der Informatikunterricht steckte zu meiner Zeit am Gymnasium noch in den Kinderschuhen, aber unser Deutschlehrer hat als einer der wenigen den Unterricht regelmäßig in einem Informatikraum abgehalten. Ihm verdanke ich auch meine erste GMX-Adresse.
Mein Berufswunsch als Teenager:
Das kann ich ganz klar sagen: Ich wollte Pilot werden! Die Faszination am Fliegen hat mich schon sehr früh gepackt. Mit sechs Jahren hatte ich meinen ersten motorisierten Flieger mit Fernsteuerung. Heute jedoch verbringe ich die Zeit in einem echten Cockpit. Um meinen Kindheitstraum wahr werden zu lassen, absolviere ich gerade die Ausbildung zum Privatpiloten.
Meinem jungen „ich“ würde ich raten:
Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen