Welche Arbeit passt zu mir?

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Ab der 7. Schulstufe wird es ernst mit einer wichtigen Entscheidung für das weitere Leben.

Welcher weitere Ausbildungsweg ist der Richtige?

Im Prinzip stehen zu diesem Zeitpunkt drei Wege offen:

1. Die allgemeinbildende höhere Schule (Gymnasium)

2. Eine berufsbildende höhere oder mittlere Schule (HTL, HLW, HAK, HASCH, …)

3. Eine duale Berufsausbildung (Lehre)

Der erste Ratschlag, der Schüler:innen mit auf dem Weg zur richtigen Entscheidung gegeben wird, ist meist: Entdecke deine Stärken, Talente und Interessen.

Klassische Stärken wären z.B.:

  • Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
  • Talent für Sprachen
  • Talent für Mathematik und Logik
  • Kommunikationstalent
  • Kreatives Talent

Nun gibt es wieder vier Möglichkeiten:

  • Es gibt ein ausgeprägtes Talent
  • Es gibt mehrere Talente
  • Es gibt keine besonders ausgeprägten Talente
  • Es gibt ein ausgeprägtes Desinteresse

Was hat das Ergebnis für Auswirkun­gen auf den zukünftigen Bildungsweg und die anstehende Bildungsentschei­dung?

Ein Großteil der Berufe, die es heute gibt, war vor 20 Jahren unbekannt. Welche Berufe in 20 Jahren besonders gefragt sein werden, können wir daher heute wahrscheinlich auch nicht vorhersagen.

Jedes Talent öffnet die Türe zu unzähli­gen verschiedenen Möglichkeiten. Leich­ter als den passenden Beruf zu finden ist es, höchstwahrscheinlich unpassende Berufsbilder auszuschließen. Die beste Möglichkeit, die Berufswelt unverbindlich kennenzulernen sind Schnuppertage/berufspraktische Tage und Ferialpraktika. Diese Möglichkeiten sollte man unbedingt nutzen: Auch wenn etwas gar nicht gefällt, ist das eine wichtige Information.

Wer ein besonderes Talent hat sollte es hegen und pflegen. Das Talent alleine ist kein Erfolgsgarant, sondern nur eine gute Basis: Auch der/die talentierteste MusikerIn muss täglich mehrere Stunden üben. Auch ein Talent bewahrt nicht davor, in allen anderen Bereichen ein Mindestmaß an Fähigkeiten zu erwerben. Auch Handwerker:innen müssen lesen, schreiben und rechnen können. Auch Techniker:innen sind im Berufsalltag schon relativ viel mit Englisch konfrontiert.

Man kann sich mit ziemlicher Sicherheit darauf verlassen, dass man im Laufe seines Lebens verschiedene Berufe ausüben wird. Man muss also nicht mit 14 Jahren sicher sein, sofort den rich­tigen Beruf für sich zu entdecken. Das Wichtigste ist, etwas zu wollen, etwas auszuprobieren und bereit zu sein, sich zu engagieren.

Darauf zielen letztlich alle Einstel­lungsgespräche ab:

  • Wie motiviert ist man, einen Job auszuprobieren und sich etwas Neuem zu stellen?
  • Wie gut werden Grundkompetenzen beherrscht (Lesen, Schreiben, Rechnen, vielleicht auch eine Fremdsprache)?

Das Wichtigste: Es gibt keine falschen Entscheidungen!

Ein “Ja” zur Berufsausbildung ist kein “Nein” zu Matura und Studium. Wer sich für die Matura entscheidet, kann auch nach der Matura in einen Lehrberuf wechseln und wird bei Ausbil­dungsbetrieben höchst willkommen sein.

Arbeitslosigkeit und Jobwahl

In den Medien kursieren immer wieder Zahlen zum Thema Jugendarbeitslosigkeit. Damit liegt es nahe, den eigenen Ausbil­dungsweg und die Berufswahl auch von derartigen Zahlen abhängig zu machen. Wenn man die Sache längerfristig be­trachtet, zählen aber nur die persönlichen Interessen und der Mut, sich für einen Weg zu entscheiden (den man im Laufe der nächsten Jahrzehnte immer wieder wechseln kann). Die wenigsten Chancen haben nämlich jene, die gar keine Ausbildung absolvieren und darauf warten, dass ihnen das Schicksal die beste aller Gelegenheiten in den Schoß legen wird.

Die Zukunft der Arbeit

Der Wandel der Arbeitswelt, insbesondere die Megatrends Digitalisierung/Industrie 4.0, Internationalisierung und Demografie (Alterung und Migration) führt dazu, dass in praktisch allen Wirtschaftsbereichen höher qualifizierte Mitarbeiter:innen benötigt werden. Dies bedeutet in erster Linie einen höheren Bedarf an Fachkräften mit Lehr-/Fachschul- und BHS-Niveau, die sich laufend in folgenden Bereichen weiterentwickeln: Methodenkompetenz (z.B. E-Skills), Mitwirkungskompetenz (Mitdenken und Vorschläge einbringen), Sozialkompetenz (z.B. Teamwork), Fremdsprachen und interkulturelle Handlungskompetenz.

BILDUNGSANFORDERUNGEN AN BERUFSEINSTEIGER/INNEN

Der persönliche Eindruck zählt! Das ist auf den Punkt gebracht das Ergebnis einer STVG-Erhebung unter 246 stei­rischen Ausbildungsbetrieben. Darüber hinaus wurde abgefragt, welche Kennt­nisse und Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Deutsch, Englisch, IKT von zukünftigen MitarbeiterInnen erwarten. Die Details dazu finden Sie unter

www.dieindustrie.at/bildungsanforderungen


Linkliste

Arbeit: Was ist das eigentlich?

Das Ende der Berufe – Expertengespräch mit Ole Wintermann

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