Wo Papier Geschichte schreibt – und die Zukunft prägt

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Das Unternehmen heinzelpöls produziert Zellstoff, Kraftpapier und Energie. Mit den Produkten beliefert heinzelpöls Kunden in aller Welt – von Pöls aus.

Der Standort hat große Tradition: Seit mehr als 300 Jahren wird hier Papier hergestellt, seit 2019 auf zwei der modernsten Papiermaschinen der Welt und seit 2024 auf einer weiteren Papiermaschine in Steyrermühl in Oberösterreich. 2024 wurde das Produktportfolio auch im Bereich des Zellstoffs erweitert, heinzelpöls produziert nun neben gebleichtem auch ungebleichten Zellstoff und sowohl gebleichtes, als auch ungebleichtes Papier. Bei der Produktion von ungebleichtem Zellstoff fällt wenig Abwasser an, zusätzlich benötigt es dafür auch keine Bleichchemikalien, wodurch der ökologische Fußabdruck deutlich verbessert wird.

Mit diesen neuen Investitionen kann die Produktionskapazität auf 480.000 Tonnen Zellstoff und bis zu 340.000 Tonnen Papier pro Jahr gesteigert werden. Mit dem Produkt „Orion“ wurde ein Premium-Zellstoff entwickelt, der in den verschiedensten Produkten zum Einsatz kommt.

Ein weiteres Top-Produkt von heinzelpöls ist das Kraftpapier der Marke Starkraft; ein Spezialpapier, das unter anderem in der Lebensmittelindustrie, im Hygienebereich und in der Bauindustrie Anwendung findet. Aus diesem Papier entstehen Papiertragetaschen, Bäckersackerln, Abziehstreifen für Slipeinlagen, diverse Verpackungen im Lebensmittelbereich und vieles mehr. In immer mehr Bereichen wird von Kunststoffanwendungen auf Papier umgestellt. Ein Beispiel hierfür sind Papersticks aus weißem oder natürlichem (braunem) Kraftpapier. Diese sind die nachhaltige Alternative zu Plastikstäbchen. Sie bestehen aus 100 % Frischfasern und bieten hohe Festigkeit sowie eine gleichmäßige Oberfläche für optimale Verarbeitung. Ideal geeignet für Anwendungen wie Lollis, Cakepops oder Wattestäbchen, überzeugen sie durch ihre Umweltfreundlichkeit und Vielseitigkeit.

Foto: heinzelpöls

heinzelpöls hat sich in seinem gesamten unternehmerischen Tun der Nachhaltigkeit verschrieben. Schon der Erzeugungsprozess von Zellstoff und Papier gestaltet sich am Standort extrem effizient. Das Unternehmen erzeugt Produkte, die in der Lebensmittelindustrie und in der gesamten Verwertungskette wieder recyclingfähig sind.

Die Energie wird mit zwei Dampfturbinen, zwei eigenen Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen auf einer Fläche von 11.600 m2 auf den Dächern der Fabrikhallen produziert. Damit werden über Partner tausende Haushalte im Murtal mit Strom beliefert und mit der Abwärme des Betriebs wiederum tausende Haushalte über Partner mit Fernwärme versorgt. Zudem stammen 96 Prozent der eingesetzten Materialien aus erneuerbaren Ressourcen.

heinzelpöls Wasserkraft, Foto: heinzelpöls

„Für uns ist es besonders wichtig, den wertvollen Rohstoff Holz so vielfältig und nachhaltig wie möglich zu verwerten: Deshalb entsteht bei heinzelpöls nicht nur Zellstoff und Papier, sondern Zellstoff, Papier, Grünstrom, Fernwärme, Tallöl und Terpentin“, erklärt Maria Stradner, Leiterin der Unternehmenskommunikation.

Wir haben mit einer erfahrenen Mitarbeiterin und zwei Lehrlingen von heinzelpöls gesprochen.

Interview mit Melanie Schalk, Deputy Head of Technical Customer Service bei der Papiermarke Starkraft:

Melanie Schalk, Foto: heinzelpöls

Future: Sie arbeiten seit mehreren Jahren hier – was macht heinzelpöls für Sie zu einem besonderen Arbeitgeber?

Schalk: Für mich ist es die Kombination aus familiärer Atmosphäre und internationalem Umfeld. Wir arbeiten hier in einem Team, das sich gegenseitig unterstützt, und haben gleichzeitig die Möglichkeit, mit Kunden und Partnern auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Das Unternehmen bietet viele Möglichkeiten, sich fachlich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen – und das in einem Umfeld, das Wert auf Nachhaltigkeit und langfristiges Denken legt.

Future: heinzelpöls ist für sein hochwertiges, gebleichtes Kraftpapier bekannt. Welche Besonderheiten oder Innovationen stecken hinter diesem Produkt?

Schalk: Unser Kraftpapier vereint hohe Festigkeit mit exzellenter Druck- und Verarbeitungsqualität. Es wird aus nachhaltig gewonnenem Zellstoff hergestellt und unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Besonders spannend finde ich, dass wir ständig an Verbesserungen arbeiten – zum Beispiel an innovativen Oberflächen, die unseren Kunden neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. So können wir flexibel auf Marktanforderungen reagieren und gleichzeitig ressourcenschonend produzieren.

Future: Welche Fähigkeiten oder Einstellungen sind Ihrer Erfahrung nach entscheidend, um in diesem Berufsfeld erfolgreich zu sein?

Schalk: Neugier und Offenheit sind für mich entscheidend – wer bereit ist, Neues zu lernen und sich auf unterschiedliche Herausforderungen einzulassen, kommt hier weit. Technisches Verständnis und Genauigkeit sind ebenfalls wichtig, genauso wie Teamfähigkeit. Und nicht zu vergessen: eine Portion Ausdauer und der Wille, gemeinsam Lösungen zu finden, auch wenn es einmal knifflig wird.

Interview mit Lehrling Maximilian Leopold:

Lehrling Maximilian Leopold, Foto: heinzelpöls

Future: Was hat dich motiviert, deine Lehre bei heinzelpöls zu beginnen – und wie war dein erster Eindruck vom Betrieb?

Leopold: Mich hat besonders gereizt, dass heinzelpöls als führender Hersteller umweltfreundlichen Spezialpapiers auf Nachhaltigkeit setzt und moderne, sichere Arbeitsplätze bietet.
Beim ersten Besuch beeindruckten mich die Größe der Anlage, die Technik und das freundliche, gut eingespielte Team.

Future: An welchem Arbeitsschritt oder Produkt merkst du besonders, dass hier High-Tech und Nachhaltigkeit zusammenkommen?

Leopold: Am meisten merke ich das bei der Papierproduktion: Die modernen Maschinen arbeiten sehr genau und sparsam, und wir verwenden Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft – so kommt High-Tech und Umweltschutz zusammen.

Future: Was würdest du Schüler:innen sagen, die überlegen, eine Lehre in der Papier- oder Zellstoffindustrie zu starten?

Leopold: Ich würde ihnen sagen: Probiert es aus! Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, man lernt viel über moderne Technik und nachhaltige Produktion, und die Zukunftschancen sind super. Außerdem arbeitet man in einem Team, das einen von Anfang an unterstützt.

Interview mit Lehrling Celina Gogl:

Lehrling Celina Gogl, Foto: heinzelpöls

Future: Was hat dich motiviert, deine Lehre bei heinzelpöls zu beginnen – und wie war dein erster Eindruck vom Betrieb?

Gogl: Besonders motiviert mich, dass die Ausbildung so vielseitig ist und ich durch den Wechsel zwischen verschiedenen Abteilungen viele spannende Einblicke gewinnen kann.

Bereits mein erster Eindruck hat mir gezeigt, dass mir die Arbeit hier Freude bereiten wird und ich meine Lehre sehr gerne bei heinzelpöls absolvieren möchte.

Future: An welchem Arbeitsschritt oder Produkt merkst du besonders, dass hier High-Tech und Nachhaltigkeit zusammenkommen?

Gogl: heinzelpöls legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und entwickelt spannende, zukunftsweisende Projekte in diesem Bereich. Das Unternehmen erzeugt Strom und Wärmeenergie zum Großteil selbst. Überschüssige Energie wird als Strom und Fernwärme an die Region abgegeben.

Was würdest du Schülerinnen sagen, die überlegen, eine Lehre in der Papier- oder Zellstoffindustrie zu starten?

Gogl: Ich würde den Schülerinnen empfehlen, eine Lehre bei heinzelpöls zu machen, da hier vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

heinzelpöls

Dr. Luigi-Angeli-Strasse 9

8761 Pöls

www.heinzelpoels.com

Lehrberufe:

  • Industriekauffrau/-mann
  •  Elektrotechnik
  •  Metalltechnik
  • Labortechnik Chemie,
  • IT-Fachfrau/-mann
  • Papiermacher:innen

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