Kupfer – Bronze – Eisen: Die Nutzung dieser Metalle führte die Menschheit aus der Steinzeit. Einer steirischen Sage nach bot uns ein gefangener Wassermann „Eisen für immerdar“ im Gegenzug für seine Freiheit. Tatsächlich begann der Eisenabbau am Erzberg im 6. Jahrhundert – der Startpunkt einer steirischen Industriegeschichte, die unser Land heute noch entscheidend prägt.
Unser gesamter Wohlstand gründet letztlich darauf, dass wir etwas, dass wir der Natur entnehmen, bearbeiten und damit Werte schaffen – seien es Metall, Holz, Salz, Erdöl, Erdgas oder auch Lebensmittel. Bei den Metallen lag der Schwerpunkt lange darauf, Erze abzubauen, daraus Metalle zu gewinnen und diese zu verarbeiten. Mit dem Entstehen der ersten Hammerwerke im 15. Jahrhundert entlang der Mur-Mürzfurche prägte dieser Prozess auch die steirische Wirtschaftsgeschichte bis ins 21. Jahrhundert.

In den letzten 100 Jahren hat sich die Welt verändert: Erze werden auf der ganzen Welt abgebaut und dort eingekauft, wo sie am günstigsten sind. Die Wertschöpfung hat sich längst vom Abbau hin zur möglichst intelligenten Verarbeitung verlagert. Dass die Steiermark – obwohl der Abbau von Eisenerz praktisch Geschichte ist – nach wie vor eine weltweit führende Rolle spielt, ist Erzherzog Johann zu verdanken, der im Jahr 1840 die Montanuniversität Leoben gründete.
Der Erfolg der steirischen metallverarbeitenden und Stahlindustrie gründet heute auf außergewöhnlichem Expert:innenwissen, das unterschiedlichste Ziele verfolgt:
- Optimierung der Eigenschaften (z.B. Härte, Biegsamkeit, Formbarkeit, Langlebigkeit) von Metallen für spezielle Anwendungen durch das gezielte Design der atomaren Struktur von Werkstoffen und durch die Entwicklung immer neuer Legierungen
- Verringerung des Energieeinsatzes in der Metallerzeugung und –bearbeitung
- Optimierung der Wiederverwertung von Metallen
Steiermark und Metall – eine bewegte Geschichte
718 Beginn des Eisenabbaus am Erzberg
15. Jhdt. Entstehung der Hammerwerke in der Mur-Mürzfurche
1837 Gründung des 1. Stahlwerks, der Franzenshütte, in Donawitz
1840 Gründung der Montanuniversität Leoben
1881 Mayr-Melnhof gründet die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft
20. Jhdt. Die steirischen und Linzer Stahlerzeuger werden in der NS-Zeit fusioniert und nach dem Krieg wieder getrennt
1952 Entwicklung des revolutionären LD-(Linz-Donawitz)Verfahrens
1973 Fusion der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft mit der VOEST Linz zur verstaatlichten VOEST-Alpine AG
1985 Höhepunkt der Verstaatlichten-Krise und Beginn der Neuorganisation
2001 Privatisierung der voestalpine AG
21. Jhdt. Wandel der voestalpine AG zum innovativen Hightech-Unternehmen mit steirischen Schwerpunkten in Leoben (Metal Engineering), Kapfenberg (Special Steel) und Zeltweg
Expertengespräch Metall: Ein Rohstoff mit Zukunft
Faszination Metall: Das Beste der steirischen Metallindustrie